Viele Mütter kennen es nur zu gut: Wenn das Kind endlich schläft, beginnt der zweite Teil des Tages. Haushalt, unerledigte Aufgaben und vielleicht ein paar Minuten für sich selbst. Doch wenn der Moment zum Schlafen gekommen ist, bleibt der Körper oft wach, der Kopf arbeitet weiter. Schlafstörungen, Gedankenkarussell und innere Unruhe sind für viele Mamas ein ständiger Begleiter. Im Gespräch mit Ayurveda-Expertin Viktoria von “Heal Yourself Ayurveda” erfährst du, wie die ayurvedische Lehre dabei helfen kann, als Mutter wieder zu einem erholsamen Schlaf zu finden.
Warum Ayurveda besonders Müttern beim Schlaf hilft
Im Ayurveda geht es nicht nur darum, was wir tun, sondern wann und wie wir es tun. Der Tag ist in sogenannte Dosha-Zeiten eingeteilt, die Einfluss auf Energieaufbau und Entspannung haben. Besonders die abendliche Kapha-Zeit (ca. 18–22 Uhr) sollte genutzt werden um die nächtliche Ruhe einzuläuten. Wer diese Phase für entspannende Rituale nutzt, schafft die idealen Voraussetzungen für einen natürlichen Schlafrhythmus.
Doch genau hier liegt die Herausforderung für viele Mamas: Wenn Ruhe einkehrt, ist der eigene Energielevel noch hoch. Ayurveda setzt genau dort an, wo moderne Schlafhygiene oft aufhört: beim Nervensystem, den Routinen und dem Umgang mit sich selbst.
Die häufigsten Ursachen für Einschlafprobleme bei Müttern
Laut Viktoria gibt es drei Hauptursachen, die besonders bei Müttern Schlafprobleme auslösen:
- Erhöhtes Vata: Wenn Gedanken kreisen, Nervosität und Rastlosigkeit vorherrschen, ist das Vata-Dosha aus dem Gleichgewicht.
- Ungünstiger Rhythmus: Späte Bildschirmzeit, kein strukturierter Abend, unregelmäßige Mahlzeiten.
- Fehlende Erdung: Ein bewusster Übergang vom Tag zur Nacht fehlt oft komplett.
Ayurvedische Abendroutinen für besseren Schlaf
Viktorias Ansatz für besseren Schlaf ist eine Art liebevoller Landebahn in die Nacht. Ihre Empfehlungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren:
1. Ayurvedische Einschlafmilch
Diese warme Milch mit beruhigenden Gewürzen wie Muskatnuss, Zimt, Datteln oder Vanille wird mit Wasser verdünnt und wirkt entspannend sowie erdend. Sie sollte etwa 1–2 Stunden vor dem Schlafengehen getrunken werden. Tipp: Gemeinsame Zubereitung mit dem Kind und eine passende Geschichte machen das Ritual für beide besonders.
Alternativen: Mandelmilch oder beruhigende Tees aus Lavendel, Melisse, Hopfen oder Baldrian.
2. Rituale für das Nervensystem
- Digital Detox: Kein Bildschirmlicht mindestens eine Stunde vor dem Schlafen
- Abendliche Rituale: Selbstmassage mit warmem Öl, Vorlesen, ruhige Musik oder Meditation
- Atemtechniken: Pranayama wie die Wechselatmung oder das bewusste Verlängern des Ausatmens
3. Nicht zu spät essen
Ein leichtes Abendessen vor 19 Uhr entlastet das Verdauungsfeuer (Agni) und fördert die Schlafqualität erheblich.
Die wichtigste Botschaft: Perfektionismus ablegen
Ayurveda ist kein weiterer Punkt auf der To-do-Liste. Es ist eine Einladung zur Selbstfürsorge. Viktorias Appell an alle Mamas:
“Leg den Perfektionismus ab. Erlaube dir, früher schlafen zu gehen. Achte auf dein Nervensystem. Und mach den Schlaf zur Priorität – nicht erst, wenn du völlig erschöpft bist.”
“Heal Yourself Ayurveda”-Community: Ayurveda für den Alltag
Mit ihrer Online-Community begleitet Viktoria zusammen mit zwei weiteren Expertinnen Frauen durch ihren Alltag. Die Mitgliedschaft beinhaltet:
- Live-Yoga, Meditation & Pranayama
- Alltagstaugliche Rezepte
- Persönliche Begleitung durch Expertinnen
Ziel ist es, Ayurveda nicht als Theorie, sondern als treuen Begleiter im Alltag zu leben.
Mehr Infos findest du unter @heal_yourself_ayurveda auf Instagram.
Fazit: Ayurveda als Weg zur inneren Balance
Wenn du dich müde, rastlos oder erschöpft fühlst, ist das kein Versagen. Es ist ein Zeichen deines Körpers, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Ayurveda zeigt dir einen Weg zurück zu deinem Rhythmus, deiner Intuition und deiner Kraft. Und manchmal beginnt dieser Weg mit Grenzen setzen und einem Spaziergang an der frischen Luft.