In diesem Artikel dreht sich alles um ein Thema, das viele Eltern beschäftigt: Zucker und sein Einfluss auf unsere Kinder. Du wirst lernen, warum Kinder so oft nach Süßem verlangen, was Zucker mit ihrem Körper macht und wie du einen achtsamen Umgang mit Zucker in der Kinderernährung finden kannst. Zudem werfen wir einen Blick darauf, welche ayurvedischen Ernährungstipps für Kinder dir helfen können, den Blutzuckerspiegel deines Kindes besser zu regulieren.
Warum lieben Kinder Süßes?
Kinder befinden sich in einer intensiven Wachstumsphase, die im Ayurveda der Kapha-Phase entspricht. Diese Phase dauert ungefähr von der Geburt bis zum Alter von zehn bis zwölf Jahren. Kapha steht für Stabilität, Wachstum und die nährenden Qualitäten des Körpers. Der süße Geschmack in der Kinderernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle:
- Er wirkt nährend und stabilisierend
- Er beruhigt das Vata-Dosha, das durch Stress, Ängste oder äußerliche Einflüsse aus dem Gleichgewicht geraten kann
- Er unterstützt das Wachstum und die Entwicklung des kindlichen Organismus
Daher ist es aus ayurvedischer Sicht natürlich, dass Kinder ein starkes Verlangen nach Süßem haben. Doch nicht alle Süßigkeiten sind gleich: Die Wahl der richtigen gesunden Alternativen zu Zucker ist entscheidend, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Der Einfluss von Industriezucker auf den Blutzucker
Das Problem liegt nicht beim süßen Geschmack an sich, sondern in der Art der Süße. Industriell verarbeiteter Zucker, wie er in Fruchtgummis, Schokolade, Backwaren oder Brotaufstrichen vorkommt, gehört zu den schnellen Kohlenhydraten. Diese verursachen eine rapide Erhöhung des Blutzuckerspiegels, gefolgt von einem schnellen Abfall.
Dieser abrupte Wechsel hat direkte Auswirkungen auf die Kinder:
- Erst ein Energieschub (Sugar High), bei dem das Kind aufdreht
- Dann ein Tief (Sugar Crash), das zu schlechter Laune, Heulanfällen oder Gereiztheit führen kann
- Heißhungerattacken, weil der Körper seinen Zuckerspiegel erneut ausgleichen möchte
Was passiert im Körper?
Der menschliche Körper reguliert den Blutzucker durch das Hormon Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Wenn ein Kind eine zuckerreiche Mahlzeit zu sich nimmt, steigt der Blutzuckerspiegel rasant an. Der Körper reagiert darauf mit einer vermehrten Insulinausschüttung, um den Blutzucker zu senken.
Das Problem: Oft wird dabei zu viel Insulin produziert, was dazu führt, dass der Blutzuckerspiegel zu stark absinkt. Das kann folgende Symptome auslösen:
- Heißhunger
- Müdigkeit
- Schlechte Laune
- Gereiztheit
Gleichzeitig spielen die Hormone Cortisol und Adrenalin eine Rolle, da sie als Stresshormone fungieren. Wenn der Blutzucker zu stark absinkt, schüttet der Körper diese Hormone aus, um gegenzusteuern. Das kann dazu führen, dass dein Kind überreizt, quengelig oder sogar hyperaktiv wird.
Ein weiterer körpereigener Stoff, der eine große Rolle spielt, ist Dopamin. Dieser Neurotransmitter wird freigesetzt, wenn Zucker das Belohnungssystem aktiviert. Dadurch kann Zucker bei Kindern “süchtig” machen, weil sie lernen, dass Zucker mit einem positiven Gefühl verbunden ist.
Gesunde Alternativen zu Industriezucker
Um den Zuckerkonsum in der Kinderernährung zu regulieren, solltest du auf langsame Kohlenhydrate setzen, wie frisches Obst (Banane, Beeren) oder natürliche Süßungsmittel wie Honig, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker – alles in Maßen.
Ein weiterer Trick ist, Süßes mit Fetten und Proteinen zu kombinieren, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Beispielsweise:
- Banane mit Mandelmus
- Haferflocken mit Nüssen
- Apfelscheiben mit Erdnussbutter
Ayurvedische Gewürze wie Zimt und Kardamom können ebenfalls helfen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Energy Balls für Kinder, bestehend aus Datteln, Nussmus und Samen, sind eine gute Alternative zu industriellen Snacks.
Der emotionale Umgang mit Zucker
Wichtig ist, Zucker in der Kinderernährung nicht als Belohnung oder Trost zu nutzen, um emotionale Abhängigkeiten zu vermeiden. Zuckerverbote machen ihn nur interessanter. Besser ist es, bewusst gemeinsame Rituale zu schaffen, z. B. eine süße Speise als bewussten Teil einer Mahlzeit zu genießen.
Das Backen mit natürlichen Zutaten und geringeren Zuckermengen (und Alternativzucker wie Honig, Kokosblütenzucker, Bananen) kann dabei helfen, die Kontrolle zu behalten. Die 80-20-Regel ist eine gute Richtlinie: 80 % gesunde Entscheidungen, 20 % Genuss ohne schlechtes Gewissen.
Fazit
Kinder lieben Süßes – das ist normal. Der Ayurveda für Kinder erklärt, warum das so ist. Doch Industriezucker in der Kinderernährung kann problematisch sein. Eine bewusste, nährstoffreiche Alternative mit gesunden Süßungsmitteln und stabilisierenden Mahlzeiten kann helfen, Zuckerkämpfe zu minimieren und den Familienalltag entspannter zu gestalten.
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